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Auslaufmodell Einfamilien-
haus?

Der Traum vom Einfamilienhaus mit Garten ist ein fester Bestandteil des Gesellschaftsbildes. Doch in den letzten Jahren hat sich dieses Bild zunehmend gewandelt. Angesichts der Wohnungsnot, des demografischen Wandels und vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen, geraten Einfamilienhäuser zunehmend in die Kritik.

Elena Dumrauf (Text)

Traditionell galten Einfamilienhäuser als Inbegriff des Wohnens – grosszügige Flächen, viel Platz für die Familie und ein Stück Land für den persönlichen Rückzug. Doch diese Vorstellung steht im Widerspruch zu den Herausforderungen unserer Zeit. In dicht besiedelten städtischen Gebieten ist Bauland knapp und teuer. Jeder Quadratmeter, der für ein Einfamilienhaus genutzt wird, fehlt für bezahlbare Wohnungen, die für eine wachsende Bevölkerung dringend benötigt werden.

Darüber hinaus sind Einfamilienhäuser in der Regel energieintensiv und verursachen eine hohe CO2-Bilanz, sowohl während der Bauphase als auch im täglichen Betrieb. Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels ist es entsprechend unerlässlich, nachhaltigere Wohnformen zu fördern und den Energieverbrauch zu reduzieren.

Der demografische Wandel und die sich verändernden Familienstrukturen stellen die Immobilienwirtschaft vor neue Herausforderungen. Vor allem Seniorinnen und Senioren, die häufig in Einfamilienhäusern leben, benötigen oft nicht mehr die gesamten vorhandenen Räumlichkeiten.

Der Wandel hat bereits begonnen

In mehreren Kantonen ist ein Rückgang des Bestands an Einfamilienhäusern zu verzeichnen, gleichzeitig stagniert der Neubau dieser Wohnform seit Jahren auf niedrigem Niveau. In spezifischen Regionen ist eine klare Entwicklung erkennbar: Ein beträchtlicher Teil der freistehenden Einfamilienhäuser wird durch Mehrfamilienhäuser substituiert. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich bei Reiheneinfamilienhäusern. Diese Verschiebung wird durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Zonen sowie die Notwendigkeit einer effizienteren Nutzung von Bauland und Ressourcen vorangetrieben. Angesichts dieser Dynamik stehen Architekten und Stadtplaner vor der Herausforderung, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden.

Die Persistenz dieses Trends bestätigen GIS-Analysen der Zürcher Kantonalbank: Bei nahezu 70% aller Abbrüche von Einfamilienhäusern seit 2016 entstanden neu Mehrfamilienhäuser; bei Reiheneinfamilienhäusern beträgt dieser Anteil sogar 98%. Lediglich in 31% der Fälle wurden Einfamilienhäuser durch gleichartige oder mehrere neue Einfamilienhäuser ersetzt.

Die Herausforderung den Wandel zu beschleunigen

Die Eigentümer von Einfamilienhäusern sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie sie den Wandel in der Wohnraumnutzung aktiv mitgestalten. Viele sind emotional stark mit ihren Häusern verbunden und in der Umgebung verwurzelt, was den Veränderungsprozess erschwert. Diese Bindung führt dazu, dass aktuelle und potenzielle Wohnflächen von nur einer oder zwei Personen bewohnt werden, die oft nur einen kleinen Teil des zur Verfügung stehenden Wohnraums tatsächlich nutzen.

Darüber hinaus haben viele Eigentümer Schwierigkeiten, einen adäquaten Ersatz zu finden. Die Unsicherheit führt häufig dazu, dass sie die Entscheidung für eine Veränderung hinauszögern, bis es letztendlich zu einem Notverkauf kommt. In solchen Fällen verlieren die Eigentümer einen beträchtlichen Anteil des möglichen Verkaufserlöses. Deshalb ist es ratsam, so früh wie möglich zu planen und mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen.

Insbesondere Häuser mit grossen Grundstücken bieten aufgrund der vorhandenen Ausnutzungsreserven und der steigenden Bodenpreise ein erhebliches Potenzial für eine Verdichtung. Dies gilt vor allem dann, wenn ohnehin eine umfassende Sanierung ansteht. Modernisierungsmassnahmen allein sind nicht immer und überall raumschaffend. Die Durchführung von Potenzialanalysen ist entscheidend, um die Machbarkeit und die besten Ansätze zur Schaffung von Wohnraum zu bewerten.

Die Rolle der Immobilienvermittler und Berater

Als Vermittler zwischen den aktuellen Eigentümern und potenziellen Käufern tragen Maklerinnen und Makler eine besondere Verantwortung, den Übergang zu effizienteren und nachhaltigeren Wohnformen zu unterstützen und zu beschleunigen. Immobilienmaklerinnen und -makler sind die ersten Ansprechpartner für Eigentümer, die erwägen, ihr Einfamilienhaus zu verkaufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Entscheidungsfindung.

Dank ihres Fachwissens können Maklerinnen und Makler dabei helfen, Vorbehalte abzubauen, beratend zur Seite stehen, geeignete Fachpersonen empfehlen und bei der Beschaffung von Ersatzwohnraum unterstützen. Dies ist besonders wichtig, da viele Hausbesitzer emotional an ihren Besitz gebunden sind und oft zögern, Veränderungen vorzunehmen, die aus ihrer Sicht riskant erscheinen könnten.

Die Fähigkeit, als Bindeglied zwischen traditionellen Wohnvorstellungen und zukunftsorientierten Wohnlösungen zu fungieren, macht Immobilienmakler zu einem unverzichtbaren Akteur in der Immobilienbranche. Ihre Expertise und ihr Engagement sind entscheidend, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen und integrativen Wohnlandschaft erfolgreich zu gestalten.

veröffentlicht am 18.09.2024

Auslaufmodell Einfamilien-
haus?

Der Traum vom Einfamilienhaus mit Garten ist ein fester Bestandteil des Gesellschaftsbildes. Doch in den letzten Jahren hat sich dieses Bild zunehmend gewandelt. Angesichts der Wohnungsnot, des demografischen Wandels und vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen, geraten Einfamilienhäuser zunehmend in die Kritik.

Elena Dumrauf (Text)

Traditionell galten Einfamilienhäuser als Inbegriff des Wohnens – grosszügige Flächen, viel Platz für die Familie und ein Stück Land für den persönlichen Rückzug. Doch diese Vorstellung steht im Widerspruch zu den Herausforderungen unserer Zeit. In dicht besiedelten städtischen Gebieten ist Bauland knapp und teuer. Jeder Quadratmeter, der für ein Einfamilienhaus genutzt wird, fehlt für bezahlbare Wohnungen, die für eine wachsende Bevölkerung dringend benötigt werden.

Darüber hinaus sind Einfamilienhäuser in der Regel energieintensiv und verursachen eine hohe CO2-Bilanz, sowohl während der Bauphase als auch im täglichen Betrieb. Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels ist es entsprechend unerlässlich, nachhaltigere Wohnformen zu fördern und den Energieverbrauch zu reduzieren.

Der demografische Wandel und die sich verändernden Familienstrukturen stellen die Immobilienwirtschaft vor neue Herausforderungen. Vor allem Seniorinnen und Senioren, die häufig in Einfamilienhäusern leben, benötigen oft nicht mehr die gesamten vorhandenen Räumlichkeiten.

Der Wandel hat bereits begonnen

In mehreren Kantonen ist ein Rückgang des Bestands an Einfamilienhäusern zu verzeichnen, gleichzeitig stagniert der Neubau dieser Wohnform seit Jahren auf niedrigem Niveau. In spezifischen Regionen ist eine klare Entwicklung erkennbar: Ein beträchtlicher Teil der freistehenden Einfamilienhäuser wird durch Mehrfamilienhäuser substituiert. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich bei Reiheneinfamilienhäusern. Diese Verschiebung wird durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Zonen sowie die Notwendigkeit einer effizienteren Nutzung von Bauland und Ressourcen vorangetrieben. Angesichts dieser Dynamik stehen Architekten und Stadtplaner vor der Herausforderung, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden.

Die Persistenz dieses Trends bestätigen GIS-Analysen der Zürcher Kantonalbank: Bei nahezu 70% aller Abbrüche von Einfamilienhäusern seit 2016 entstanden neu Mehrfamilienhäuser; bei Reiheneinfamilienhäusern beträgt dieser Anteil sogar 98%. Lediglich in 31% der Fälle wurden Einfamilienhäuser durch gleichartige oder mehrere neue Einfamilienhäuser ersetzt.

Die Herausforderung den Wandel zu beschleunigen

Die Eigentümer von Einfamilienhäusern sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie sie den Wandel in der Wohnraumnutzung aktiv mitgestalten. Viele sind emotional stark mit ihren Häusern verbunden und in der Umgebung verwurzelt, was den Veränderungsprozess erschwert. Diese Bindung führt dazu, dass aktuelle und potenzielle Wohnflächen von nur einer oder zwei Personen bewohnt werden, die oft nur einen kleinen Teil des zur Verfügung stehenden Wohnraums tatsächlich nutzen.

Darüber hinaus haben viele Eigentümer Schwierigkeiten, einen adäquaten Ersatz zu finden. Die Unsicherheit führt häufig dazu, dass sie die Entscheidung für eine Veränderung hinauszögern, bis es letztendlich zu einem Notverkauf kommt. In solchen Fällen verlieren die Eigentümer einen beträchtlichen Anteil des möglichen Verkaufserlöses. Deshalb ist es ratsam, so früh wie möglich zu planen und mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen.

Insbesondere Häuser mit grossen Grundstücken bieten aufgrund der vorhandenen Ausnutzungsreserven und der steigenden Bodenpreise ein erhebliches Potenzial für eine Verdichtung. Dies gilt vor allem dann, wenn ohnehin eine umfassende Sanierung ansteht. Modernisierungsmassnahmen allein sind nicht immer und überall raumschaffend. Die Durchführung von Potenzialanalysen ist entscheidend, um die Machbarkeit und die besten Ansätze zur Schaffung von Wohnraum zu bewerten.

Die Rolle der Immobilienvermittler und Berater

Als Vermittler zwischen den aktuellen Eigentümern und potenziellen Käufern tragen Maklerinnen und Makler eine besondere Verantwortung, den Übergang zu effizienteren und nachhaltigeren Wohnformen zu unterstützen und zu beschleunigen. Immobilienmaklerinnen und -makler sind die ersten Ansprechpartner für Eigentümer, die erwägen, ihr Einfamilienhaus zu verkaufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Entscheidungsfindung.

Dank ihres Fachwissens können Maklerinnen und Makler dabei helfen, Vorbehalte abzubauen, beratend zur Seite stehen, geeignete Fachpersonen empfehlen und bei der Beschaffung von Ersatzwohnraum unterstützen. Dies ist besonders wichtig, da viele Hausbesitzer emotional an ihren Besitz gebunden sind und oft zögern, Veränderungen vorzunehmen, die aus ihrer Sicht riskant erscheinen könnten.

Die Fähigkeit, als Bindeglied zwischen traditionellen Wohnvorstellungen und zukunftsorientierten Wohnlösungen zu fungieren, macht Immobilienmakler zu einem unverzichtbaren Akteur in der Immobilienbranche. Ihre Expertise und ihr Engagement sind entscheidend, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen und integrativen Wohnlandschaft erfolgreich zu gestalten.

veröffentlicht am 18.09.2024

2021 12

Auslaufmodell Einfamilien-
haus?

Der Traum vom Einfamilienhaus mit Garten ist ein fester Bestandteil des Gesellschaftsbildes. Doch in den letzten Jahren hat sich dieses Bild zunehmend gewandelt. Angesichts der Wohnungsnot, des demografischen Wandels und vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen, geraten Einfamilienhäuser zunehmend in die Kritik.

Elena Dumrauf (Text)

Traditionell galten Einfamilienhäuser als Inbegriff des Wohnens – grosszügige Flächen, viel Platz für die Familie und ein Stück Land für den persönlichen Rückzug. Doch diese Vorstellung steht im Widerspruch zu den Herausforderungen unserer Zeit. In dicht besiedelten städtischen Gebieten ist Bauland knapp und teuer. Jeder Quadratmeter, der für ein Einfamilienhaus genutzt wird, fehlt für bezahlbare Wohnungen, die für eine wachsende Bevölkerung dringend benötigt werden.

Darüber hinaus sind Einfamilienhäuser in der Regel energieintensiv und verursachen eine hohe CO2-Bilanz, sowohl während der Bauphase als auch im täglichen Betrieb. Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels ist es entsprechend unerlässlich, nachhaltigere Wohnformen zu fördern und den Energieverbrauch zu reduzieren.

Der demografische Wandel und die sich verändernden Familienstrukturen stellen die Immobilienwirtschaft vor neue Herausforderungen. Vor allem Seniorinnen und Senioren, die häufig in Einfamilienhäusern leben, benötigen oft nicht mehr die gesamten vorhandenen Räumlichkeiten.

Der Wandel hat bereits begonnen

In mehreren Kantonen ist ein Rückgang des Bestands an Einfamilienhäusern zu verzeichnen, gleichzeitig stagniert der Neubau dieser Wohnform seit Jahren auf niedrigem Niveau. In spezifischen Regionen ist eine klare Entwicklung erkennbar: Ein beträchtlicher Teil der freistehenden Einfamilienhäuser wird durch Mehrfamilienhäuser substituiert. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich bei Reiheneinfamilienhäusern. Diese Verschiebung wird durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Zonen sowie die Notwendigkeit einer effizienteren Nutzung von Bauland und Ressourcen vorangetrieben. Angesichts dieser Dynamik stehen Architekten und Stadtplaner vor der Herausforderung, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden.

Die Persistenz dieses Trends bestätigen GIS-Analysen der Zürcher Kantonalbank: Bei nahezu 70% aller Abbrüche von Einfamilienhäusern seit 2016 entstanden neu Mehrfamilienhäuser; bei Reiheneinfamilienhäusern beträgt dieser Anteil sogar 98%. Lediglich in 31% der Fälle wurden Einfamilienhäuser durch gleichartige oder mehrere neue Einfamilienhäuser ersetzt.

Die Herausforderung den Wandel zu beschleunigen

Die Eigentümer von Einfamilienhäusern sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie sie den Wandel in der Wohnraumnutzung aktiv mitgestalten. Viele sind emotional stark mit ihren Häusern verbunden und in der Umgebung verwurzelt, was den Veränderungsprozess erschwert. Diese Bindung führt dazu, dass aktuelle und potenzielle Wohnflächen von nur einer oder zwei Personen bewohnt werden, die oft nur einen kleinen Teil des zur Verfügung stehenden Wohnraums tatsächlich nutzen.

Darüber hinaus haben viele Eigentümer Schwierigkeiten, einen adäquaten Ersatz zu finden. Die Unsicherheit führt häufig dazu, dass sie die Entscheidung für eine Veränderung hinauszögern, bis es letztendlich zu einem Notverkauf kommt. In solchen Fällen verlieren die Eigentümer einen beträchtlichen Anteil des möglichen Verkaufserlöses. Deshalb ist es ratsam, so früh wie möglich zu planen und mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen.

Insbesondere Häuser mit grossen Grundstücken bieten aufgrund der vorhandenen Ausnutzungsreserven und der steigenden Bodenpreise ein erhebliches Potenzial für eine Verdichtung. Dies gilt vor allem dann, wenn ohnehin eine umfassende Sanierung ansteht. Modernisierungsmassnahmen allein sind nicht immer und überall raumschaffend. Die Durchführung von Potenzialanalysen ist entscheidend, um die Machbarkeit und die besten Ansätze zur Schaffung von Wohnraum zu bewerten.

Die Rolle der Immobilienvermittler und Berater

Als Vermittler zwischen den aktuellen Eigentümern und potenziellen Käufern tragen Maklerinnen und Makler eine besondere Verantwortung, den Übergang zu effizienteren und nachhaltigeren Wohnformen zu unterstützen und zu beschleunigen. Immobilienmaklerinnen und -makler sind die ersten Ansprechpartner für Eigentümer, die erwägen, ihr Einfamilienhaus zu verkaufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Entscheidungsfindung.

Dank ihres Fachwissens können Maklerinnen und Makler dabei helfen, Vorbehalte abzubauen, beratend zur Seite stehen, geeignete Fachpersonen empfehlen und bei der Beschaffung von Ersatzwohnraum unterstützen. Dies ist besonders wichtig, da viele Hausbesitzer emotional an ihren Besitz gebunden sind und oft zögern, Veränderungen vorzunehmen, die aus ihrer Sicht riskant erscheinen könnten.

Die Fähigkeit, als Bindeglied zwischen traditionellen Wohnvorstellungen und zukunftsorientierten Wohnlösungen zu fungieren, macht Immobilienmakler zu einem unverzichtbaren Akteur in der Immobilienbranche. Ihre Expertise und ihr Engagement sind entscheidend, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen und integrativen Wohnlandschaft erfolgreich zu gestalten.

veröffentlicht am 18.09.2024

Auslaufmodell Einfamilien-
haus?

Der Traum vom Einfamilienhaus mit Garten ist ein fester Bestandteil des Gesellschaftsbildes. Doch in den letzten Jahren hat sich dieses Bild zunehmend gewandelt. Angesichts der Wohnungsnot, des demografischen Wandels und vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen, geraten Einfamilienhäuser zunehmend in die Kritik.

Elena Dumrauf (Text)

Traditionell galten Einfamilienhäuser als Inbegriff des Wohnens – grosszügige Flächen, viel Platz für die Familie und ein Stück Land für den persönlichen Rückzug. Doch diese Vorstellung steht im Widerspruch zu den Herausforderungen unserer Zeit. In dicht besiedelten städtischen Gebieten ist Bauland knapp und teuer. Jeder Quadratmeter, der für ein Einfamilienhaus genutzt wird, fehlt für bezahlbare Wohnungen, die für eine wachsende Bevölkerung dringend benötigt werden.

Darüber hinaus sind Einfamilienhäuser in der Regel energieintensiv und verursachen eine hohe CO2-Bilanz, sowohl während der Bauphase als auch im täglichen Betrieb. Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels ist es entsprechend unerlässlich, nachhaltigere Wohnformen zu fördern und den Energieverbrauch zu reduzieren.

Der demografische Wandel und die sich verändernden Familienstrukturen stellen die Immobilienwirtschaft vor neue Herausforderungen. Vor allem Seniorinnen und Senioren, die häufig in Einfamilienhäusern leben, benötigen oft nicht mehr die gesamten vorhandenen Räumlichkeiten.

Der Wandel hat bereits begonnen

In mehreren Kantonen ist ein Rückgang des Bestands an Einfamilienhäusern zu verzeichnen, gleichzeitig stagniert der Neubau dieser Wohnform seit Jahren auf niedrigem Niveau. In spezifischen Regionen ist eine klare Entwicklung erkennbar: Ein beträchtlicher Teil der freistehenden Einfamilienhäuser wird durch Mehrfamilienhäuser substituiert. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich bei Reiheneinfamilienhäusern. Diese Verschiebung wird durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Zonen sowie die Notwendigkeit einer effizienteren Nutzung von Bauland und Ressourcen vorangetrieben. Angesichts dieser Dynamik stehen Architekten und Stadtplaner vor der Herausforderung, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden.

Die Persistenz dieses Trends bestätigen GIS-Analysen der Zürcher Kantonalbank: Bei nahezu 70% aller Abbrüche von Einfamilienhäusern seit 2016 entstanden neu Mehrfamilienhäuser; bei Reiheneinfamilienhäusern beträgt dieser Anteil sogar 98%. Lediglich in 31% der Fälle wurden Einfamilienhäuser durch gleichartige oder mehrere neue Einfamilienhäuser ersetzt.

Die Herausforderung den Wandel zu beschleunigen

Die Eigentümer von Einfamilienhäusern sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie sie den Wandel in der Wohnraumnutzung aktiv mitgestalten. Viele sind emotional stark mit ihren Häusern verbunden und in der Umgebung verwurzelt, was den Veränderungsprozess erschwert. Diese Bindung führt dazu, dass aktuelle und potenzielle Wohnflächen von nur einer oder zwei Personen bewohnt werden, die oft nur einen kleinen Teil des zur Verfügung stehenden Wohnraums tatsächlich nutzen.

Darüber hinaus haben viele Eigentümer Schwierigkeiten, einen adäquaten Ersatz zu finden. Die Unsicherheit führt häufig dazu, dass sie die Entscheidung für eine Veränderung hinauszögern, bis es letztendlich zu einem Notverkauf kommt. In solchen Fällen verlieren die Eigentümer einen beträchtlichen Anteil des möglichen Verkaufserlöses. Deshalb ist es ratsam, so früh wie möglich zu planen und mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen.

Insbesondere Häuser mit grossen Grundstücken bieten aufgrund der vorhandenen Ausnutzungsreserven und der steigenden Bodenpreise ein erhebliches Potenzial für eine Verdichtung. Dies gilt vor allem dann, wenn ohnehin eine umfassende Sanierung ansteht. Modernisierungsmassnahmen allein sind nicht immer und überall raumschaffend. Die Durchführung von Potenzialanalysen ist entscheidend, um die Machbarkeit und die besten Ansätze zur Schaffung von Wohnraum zu bewerten.

Die Rolle der Immobilienvermittler und Berater

Als Vermittler zwischen den aktuellen Eigentümern und potenziellen Käufern tragen Maklerinnen und Makler eine besondere Verantwortung, den Übergang zu effizienteren und nachhaltigeren Wohnformen zu unterstützen und zu beschleunigen. Immobilienmaklerinnen und -makler sind die ersten Ansprechpartner für Eigentümer, die erwägen, ihr Einfamilienhaus zu verkaufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Entscheidungsfindung.

Dank ihres Fachwissens können Maklerinnen und Makler dabei helfen, Vorbehalte abzubauen, beratend zur Seite stehen, geeignete Fachpersonen empfehlen und bei der Beschaffung von Ersatzwohnraum unterstützen. Dies ist besonders wichtig, da viele Hausbesitzer emotional an ihren Besitz gebunden sind und oft zögern, Veränderungen vorzunehmen, die aus ihrer Sicht riskant erscheinen könnten.

Die Fähigkeit, als Bindeglied zwischen traditionellen Wohnvorstellungen und zukunftsorientierten Wohnlösungen zu fungieren, macht Immobilienmakler zu einem unverzichtbaren Akteur in der Immobilienbranche. Ihre Expertise und ihr Engagement sind entscheidend, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen und integrativen Wohnlandschaft erfolgreich zu gestalten.

veröffentlicht am 18.09.2024