Zukunftsthemen der Gestaltung

Der German Design Council – Rat für Formgebung hat am 07. Oktober 2025 die Preisträger:innen der ICONIC AWARDS 2025 in der BMW Welt München ausgezeichnet. Mit seinem disziplinübergreifenden Ansatz ehrt das Format Spitzenleistungen in Architektur, Innenarchitektur und Produktinnovation. Eine hohe internationale Beteiligung mit 560 Einreichungen aus 48 Ländern bestätigt die globale Rolle der ICONIC AWARDS als Seismograf für aktuelle Entwicklungen in Architektur und Design. 33 Projekte erhielten in diesem Jahr die höchste Auszeichnung „Best of Best“. 

von Theresa Mörtl (Redaktion)

Die prämierten Lösungen greifen den aktuellen Diskurs in der Bau- und Designbranche auf und spiegeln eindrucksvoll wider, wie die Branche heute auf zentrale Zukunftsthemen reagiert: Architektur, die sich bewusst am konkreten Ort orientiert und lokale Identität stärkt; ein sensibler Umgang mit dem Bestand, der Geschichte weiterschreibt; die Renaissance des Ziegels als identitätsstiftender Werkstoff sowie Innenarchitektur, die urbane Räume für die Zukunft resilient macht. Ergänzt werden diese Strategien durch Produktlösungen, die Antworten auf Ressourcenknappheit geben und den Prinzipien der Zirkularität folgen. Internationale Stimmen aus Slowenien, den Niederlanden, China, Spanien und Deutschland u.v.m. tragen dazu bei, die Vielfalt der Ansätze sichtbar zu machen und den globalen Diskurs weiterzuführen. Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council, erklärt: „Mit den ICONIC AWARDS schaffen wir einen Resonanzraum für die Branche. Hier wird sichtbar, wie Gestalter*innen über Disziplingrenzen hinweg voneinander lernen können. Genau darin liegt die Stärke dieses Formats: Es eröffnet neue Perspektiven, verbindet Wissen und zeigt, wie gemeinsames Denken Innovation vorantreibt.“

Contextual Architecture – Architektur im Dialog mit dem Ort 

„Contextual Architecture“ steht für eine Architektur, die nicht über eine uniforme Formensprache definiert ist, sondern den Ort zum Ausgangspunkt macht – seine Landschaft, seine Geschichte, seine Bautraditionen. Besonders eindrücklich zeigt dies der Weinkeller Trifolium in Goriška Brda, Slowenien, entworfen vom slowenischen Büro Lendarchitektur. Das Gebäude scheint aus dem Hügel herauszuwachsen, als sei es immer Teil der Weinberge gewesen. Lendarchitektur nutzte das brüchige Flysch-Gestein des Geländes nicht als Hindernis, sondern als prägendes Element. Statt einer klassischen Baugrube setzten die Architekt*innen auf ein gewölbtes Pfahlsystem, das die Topografie respektiert und den Eingriff in die Natur minimal hält. Die kleeblattförmige Grundrissfigur folgt dem Verlauf des Geländes und gliedert die Funktionen des Weinkellers in eigenständige Kammern. Durch gezielt gesetzte Öffnungen bleibt die Verbindung zur Landschaft erhalten und macht den Produktionsprozess als Teil des Ortes erfahrbar. Die Jury würdigt das Projekt mit den Worten „Die Planenden haben hier eine wirklich ausserordentliche Kontextqualität erreicht“ und verleiht die Auszeichnung „Best of Best“.

Heritage Reloaded: Neukodierung des Gebauten

Im Umgang mit dem Bestand geht es längst nicht mehr nur um Konservierung, sondern um Transformation und um die Übersetzung von architektonischer Substanz in neue Programme. Die „Neukodierung“ eröffnet die Möglichkeit, belastete oder obsolet gewordene Strukturen neu zu verankern und ihnen eine zeitgemässe Relevanz zu geben. 

Im Rahmen der ICONIC AWARDS 2025 zeigt dies exemplarisch die von MVRDV umgestaltete Pyramide von Tirana in Albanien. Errichtet in den 1980er-Jahren als Denkmal für Diktator Enver Hoxha, stand das monumentale Bauwerk nach dem Ende des Regimes für eine umstrittene Vergangenheit und verfiel zusehends. Statt Abriss entschieden sich die Architekt*innen für Transformation: Die hermetische Betonarchitektur wurde geöffnet, mit breiten Freitreppen und grosszügigen Durchgängen sowie weiteren Zugängen neu erschlossen, die die Betonhülle mit der Stadt verknüpfen und vielfältige Bewegungsströme zulassen. Heute beherbergt die Pyramide Bildungs- und Kulturflächen, die von Start-ups, NGOs und jungen Initiativen genutzt werden. Wo früher ein unnahbares Monument stand, bietet heute eine offene Struktur Raum für wechselnde Programme. Die Pyramide behält zwar ihre ikonische Präsenz, doch ihre Lesart hat sich grundlegend verändert – von der Machtdemonstration hin zu einer nutzbaren, urbanen Infrastruktur, die für den Menschen gemacht ist. Und seine monumentale Gestalt sogar zugunsten eines menschlichen Massstab aufzugeben vermag.

Ziegel im Fokus: Kulturprägender Baustoff, neu gedacht 
Der Ziegel rückt immer wieder ins Zentrum architektonischer Diskurse. Als elementarer Baustoff, der seit Jahrhunderten Kultur- und Stadtlandschaften prägt, wird er nicht mehr bloss als historisches Relikt betrachtet, sondern als Ressource mit Zukunftspotenzial. Seine Qualitäten reichen von der Robustheit bis hin zur Wiederverwendbarkeit und der Fähigkeit, sowohl konstruktiv tragend als auch raumbildend, atmosphärisch und klimatisch wirksam eingesetzt zu werden. Zugleich erfüllt er zentrale Anforderungen zeitgenössischer Low-Tech-Strategien – von der thermischen Speichermasse über die Diffusionsfähigkeit bis hin zu langlebigen, einfachen Bauweisen.

Das als „Best of Best“ prämierte Projekt Kulturraum Flix in Spanien demonstriert unter der Handschrift von Camps Felip Arquitecturia die Relevanz des Materials in aktueller Architekturpraxis. In der katalanischen Gemeinde Flix verwandelte das Büro ein ehemaliges Lagerhaus einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in ein Kulturzentrum – mit dem Ziegel als verbindendem Element zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die historische Fassade bleibt erhalten, während das Material im Inneren neu interpretiert wird: als Bodenbelag, Wandverkleidung und selbsttragendes Element. Ein doppelschaliges Wandsystem integriert die technische Infrastruktur und verbessert die Energiebilanz, ohne die Materiallogik zu unterbrechen. Die Jury der ICONIC AWARDS 2025 hebt hervor, wie es Camps Felip Arquitecturia gelungen sei, „historische Referenzen zu erhalten, den Bau aber zugleich auf eine diverse Nutzung auf der Höhe der Zeit hin auszulegen“. Entscheidend sei die „Verwendung durchweg einfachster Materialien“, die eine dichte Atmosphäre erzeugt und das Zusammenspiel von Alt und Neu zu einer zeitgemässen Einheit verdichtet.

Von der Architektur lernen: Adaptive Innenräume 

Was sich in der Architektur seit Jahren etabliert hat – modulare Planung, reversible Konstruktionen und zirkuläre Materialstrategien – wird zunehmend auch von der Innenarchitektur aufgegriffen. Räume entstehen nicht länger als statische Konfigurationen, sondern als offene Systeme, die Umnutzungen antizipieren und in ihrer Struktur Wandelbarkeit verankern. Damit verschiebt sich der Fokus: Der Innenraum wird zur flexiblen Ressource im urbanen Kontext, strategisch geplant und materialbewusst ausgeführt. Wie sich diese Prinzipien räumlich übersetzen lassen, zeigt der Shiyefengwu Shuncheng Store in Kunming, China, entworfen von Studio D’Arkwave. Auf nur 108 Quadratmetern entwickelten die Planenden eine hochgradig adaptive Raumstruktur. Anstelle individuell gefertigter Möbel entwickelte das Büro ein modulares Stecksystem, das schnelle Montage und Demontage ohne Bohren oder Schneiden erlaubt. Zum Einsatz kommen einfache, regional verfügbare Materialien: Lochziegel aus einem nahegelegenen Werk, verschraubte Gewindestangen mit Muttern und Regalböden aus unbehandeltem Eschenholz. Drei Fixpunkte – eine abstrahierte Yunnan-Karte, eine rotierende Plattform und eine zentrale Kücheninsel – strukturieren den Raum, während die übrigen Module frei verschoben, ergänzt oder entfernt werden können. 

Die Jury verleiht für das ganzheitlich gedachte Raumkonzept die Auszeichnung „Best of Best“ und würdigt die Arbeit der Innenarchitekt:innen als „fantastisches Beispiel dafür, wie sich hoch individualisierte, flexibel variierbare und später reversible Retail-Interiors mit elementaren Materialien gestalten lassen“. Der Store wie auch Flotex Next verdeutlichen, dass zirkuläre Materialstrategien heute integraler Bestandteil einer Innenarchitektur sind, die Wandelbarkeit und Ressourcenschonung gleichermassen in den Mittelpunkt stellt.

Hier können Sie alle Trendreports nachlesen und die Gewinner-Projekte entdecken.

veröffentlicht am 30.10.2025

Zukunftsthemen der Gestaltung

Der German Design Council – Rat für Formgebung hat am 07. Oktober 2025 die Preisträger:innen der ICONIC AWARDS 2025 in der BMW Welt München ausgezeichnet. Mit seinem disziplinübergreifenden Ansatz ehrt das Format Spitzenleistungen in Architektur, Innenarchitektur und Produktinnovation. Eine hohe internationale Beteiligung mit 560 Einreichungen aus 48 Ländern bestätigt die globale Rolle der ICONIC AWARDS als Seismograf für aktuelle Entwicklungen in Architektur und Design. 33 Projekte erhielten in diesem Jahr die höchste Auszeichnung „Best of Best“. 

von Theresa Mörtl (Redaktion)

Die prämierten Lösungen greifen den aktuellen Diskurs in der Bau- und Designbranche auf und spiegeln eindrucksvoll wider, wie die Branche heute auf zentrale Zukunftsthemen reagiert: Architektur, die sich bewusst am konkreten Ort orientiert und lokale Identität stärkt; ein sensibler Umgang mit dem Bestand, der Geschichte weiterschreibt; die Renaissance des Ziegels als identitätsstiftender Werkstoff sowie Innenarchitektur, die urbane Räume für die Zukunft resilient macht. Ergänzt werden diese Strategien durch Produktlösungen, die Antworten auf Ressourcenknappheit geben und den Prinzipien der Zirkularität folgen. Internationale Stimmen aus Slowenien, den Niederlanden, China, Spanien und Deutschland u.v.m. tragen dazu bei, die Vielfalt der Ansätze sichtbar zu machen und den globalen Diskurs weiterzuführen. Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council, erklärt: „Mit den ICONIC AWARDS schaffen wir einen Resonanzraum für die Branche. Hier wird sichtbar, wie Gestalter*innen über Disziplingrenzen hinweg voneinander lernen können. Genau darin liegt die Stärke dieses Formats: Es eröffnet neue Perspektiven, verbindet Wissen und zeigt, wie gemeinsames Denken Innovation vorantreibt.“

Contextual Architecture – Architektur im Dialog mit dem Ort 

„Contextual Architecture“ steht für eine Architektur, die nicht über eine uniforme Formensprache definiert ist, sondern den Ort zum Ausgangspunkt macht – seine Landschaft, seine Geschichte, seine Bautraditionen. Besonders eindrücklich zeigt dies der Weinkeller Trifolium in Goriška Brda, Slowenien, entworfen vom slowenischen Büro Lendarchitektur. Das Gebäude scheint aus dem Hügel herauszuwachsen, als sei es immer Teil der Weinberge gewesen. Lendarchitektur nutzte das brüchige Flysch-Gestein des Geländes nicht als Hindernis, sondern als prägendes Element. Statt einer klassischen Baugrube setzten die Architekt*innen auf ein gewölbtes Pfahlsystem, das die Topografie respektiert und den Eingriff in die Natur minimal hält. Die kleeblattförmige Grundrissfigur folgt dem Verlauf des Geländes und gliedert die Funktionen des Weinkellers in eigenständige Kammern. Durch gezielt gesetzte Öffnungen bleibt die Verbindung zur Landschaft erhalten und macht den Produktionsprozess als Teil des Ortes erfahrbar. Die Jury würdigt das Projekt mit den Worten „Die Planenden haben hier eine wirklich ausserordentliche Kontextqualität erreicht“ und verleiht die Auszeichnung „Best of Best“.

Heritage Reloaded: Neukodierung des Gebauten

Im Umgang mit dem Bestand geht es längst nicht mehr nur um Konservierung, sondern um Transformation und um die Übersetzung von architektonischer Substanz in neue Programme. Die „Neukodierung“ eröffnet die Möglichkeit, belastete oder obsolet gewordene Strukturen neu zu verankern und ihnen eine zeitgemässe Relevanz zu geben. 

Im Rahmen der ICONIC AWARDS 2025 zeigt dies exemplarisch die von MVRDV umgestaltete Pyramide von Tirana in Albanien. Errichtet in den 1980er-Jahren als Denkmal für Diktator Enver Hoxha, stand das monumentale Bauwerk nach dem Ende des Regimes für eine umstrittene Vergangenheit und verfiel zusehends. Statt Abriss entschieden sich die Architekt*innen für Transformation: Die hermetische Betonarchitektur wurde geöffnet, mit breiten Freitreppen und grosszügigen Durchgängen sowie weiteren Zugängen neu erschlossen, die die Betonhülle mit der Stadt verknüpfen und vielfältige Bewegungsströme zulassen. Heute beherbergt die Pyramide Bildungs- und Kulturflächen, die von Start-ups, NGOs und jungen Initiativen genutzt werden. Wo früher ein unnahbares Monument stand, bietet heute eine offene Struktur Raum für wechselnde Programme. Die Pyramide behält zwar ihre ikonische Präsenz, doch ihre Lesart hat sich grundlegend verändert – von der Machtdemonstration hin zu einer nutzbaren, urbanen Infrastruktur, die für den Menschen gemacht ist. Und seine monumentale Gestalt sogar zugunsten eines menschlichen Massstab aufzugeben vermag.

Ziegel im Fokus: Kulturprägender Baustoff, neu gedacht 
Der Ziegel rückt immer wieder ins Zentrum architektonischer Diskurse. Als elementarer Baustoff, der seit Jahrhunderten Kultur- und Stadtlandschaften prägt, wird er nicht mehr bloss als historisches Relikt betrachtet, sondern als Ressource mit Zukunftspotenzial. Seine Qualitäten reichen von der Robustheit bis hin zur Wiederverwendbarkeit und der Fähigkeit, sowohl konstruktiv tragend als auch raumbildend, atmosphärisch und klimatisch wirksam eingesetzt zu werden. Zugleich erfüllt er zentrale Anforderungen zeitgenössischer Low-Tech-Strategien – von der thermischen Speichermasse über die Diffusionsfähigkeit bis hin zu langlebigen, einfachen Bauweisen.

Das als „Best of Best“ prämierte Projekt Kulturraum Flix in Spanien demonstriert unter der Handschrift von Camps Felip Arquitecturia die Relevanz des Materials in aktueller Architekturpraxis. In der katalanischen Gemeinde Flix verwandelte das Büro ein ehemaliges Lagerhaus einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in ein Kulturzentrum – mit dem Ziegel als verbindendem Element zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die historische Fassade bleibt erhalten, während das Material im Inneren neu interpretiert wird: als Bodenbelag, Wandverkleidung und selbsttragendes Element. Ein doppelschaliges Wandsystem integriert die technische Infrastruktur und verbessert die Energiebilanz, ohne die Materiallogik zu unterbrechen. Die Jury der ICONIC AWARDS 2025 hebt hervor, wie es Camps Felip Arquitecturia gelungen sei, „historische Referenzen zu erhalten, den Bau aber zugleich auf eine diverse Nutzung auf der Höhe der Zeit hin auszulegen“. Entscheidend sei die „Verwendung durchweg einfachster Materialien“, die eine dichte Atmosphäre erzeugt und das Zusammenspiel von Alt und Neu zu einer zeitgemässen Einheit verdichtet.

Von der Architektur lernen: Adaptive Innenräume 

Was sich in der Architektur seit Jahren etabliert hat – modulare Planung, reversible Konstruktionen und zirkuläre Materialstrategien – wird zunehmend auch von der Innenarchitektur aufgegriffen. Räume entstehen nicht länger als statische Konfigurationen, sondern als offene Systeme, die Umnutzungen antizipieren und in ihrer Struktur Wandelbarkeit verankern. Damit verschiebt sich der Fokus: Der Innenraum wird zur flexiblen Ressource im urbanen Kontext, strategisch geplant und materialbewusst ausgeführt. Wie sich diese Prinzipien räumlich übersetzen lassen, zeigt der Shiyefengwu Shuncheng Store in Kunming, China, entworfen von Studio D’Arkwave. Auf nur 108 Quadratmetern entwickelten die Planenden eine hochgradig adaptive Raumstruktur. Anstelle individuell gefertigter Möbel entwickelte das Büro ein modulares Stecksystem, das schnelle Montage und Demontage ohne Bohren oder Schneiden erlaubt. Zum Einsatz kommen einfache, regional verfügbare Materialien: Lochziegel aus einem nahegelegenen Werk, verschraubte Gewindestangen mit Muttern und Regalböden aus unbehandeltem Eschenholz. Drei Fixpunkte – eine abstrahierte Yunnan-Karte, eine rotierende Plattform und eine zentrale Kücheninsel – strukturieren den Raum, während die übrigen Module frei verschoben, ergänzt oder entfernt werden können. 

Die Jury verleiht für das ganzheitlich gedachte Raumkonzept die Auszeichnung „Best of Best“ und würdigt die Arbeit der Innenarchitekt:innen als „fantastisches Beispiel dafür, wie sich hoch individualisierte, flexibel variierbare und später reversible Retail-Interiors mit elementaren Materialien gestalten lassen“. Der Store wie auch Flotex Next verdeutlichen, dass zirkuläre Materialstrategien heute integraler Bestandteil einer Innenarchitektur sind, die Wandelbarkeit und Ressourcenschonung gleichermassen in den Mittelpunkt stellt.

Hier können Sie alle Trendreports nachlesen und die Gewinner-Projekte entdecken.

veröffentlicht am 30.10.2025

Zukunftsthemen der Gestaltung

Der German Design Council – Rat für Formgebung hat am 07. Oktober 2025 die Preisträger:innen der ICONIC AWARDS 2025 in der BMW Welt München ausgezeichnet. Mit seinem disziplinübergreifenden Ansatz ehrt das Format Spitzenleistungen in Architektur, Innenarchitektur und Produktinnovation. Eine hohe internationale Beteiligung mit 560 Einreichungen aus 48 Ländern bestätigt die globale Rolle der ICONIC AWARDS als Seismograf für aktuelle Entwicklungen in Architektur und Design. 33 Projekte erhielten in diesem Jahr die höchste Auszeichnung „Best of Best“. 

von Theresa Mörtl (Redaktion)

Die prämierten Lösungen greifen den aktuellen Diskurs in der Bau- und Designbranche auf und spiegeln eindrucksvoll wider, wie die Branche heute auf zentrale Zukunftsthemen reagiert: Architektur, die sich bewusst am konkreten Ort orientiert und lokale Identität stärkt; ein sensibler Umgang mit dem Bestand, der Geschichte weiterschreibt; die Renaissance des Ziegels als identitätsstiftender Werkstoff sowie Innenarchitektur, die urbane Räume für die Zukunft resilient macht. Ergänzt werden diese Strategien durch Produktlösungen, die Antworten auf Ressourcenknappheit geben und den Prinzipien der Zirkularität folgen. Internationale Stimmen aus Slowenien, den Niederlanden, China, Spanien und Deutschland u.v.m. tragen dazu bei, die Vielfalt der Ansätze sichtbar zu machen und den globalen Diskurs weiterzuführen. Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council, erklärt: „Mit den ICONIC AWARDS schaffen wir einen Resonanzraum für die Branche. Hier wird sichtbar, wie Gestalter*innen über Disziplingrenzen hinweg voneinander lernen können. Genau darin liegt die Stärke dieses Formats: Es eröffnet neue Perspektiven, verbindet Wissen und zeigt, wie gemeinsames Denken Innovation vorantreibt.“

Contextual Architecture – Architektur im Dialog mit dem Ort 

„Contextual Architecture“ steht für eine Architektur, die nicht über eine uniforme Formensprache definiert ist, sondern den Ort zum Ausgangspunkt macht – seine Landschaft, seine Geschichte, seine Bautraditionen. Besonders eindrücklich zeigt dies der Weinkeller Trifolium in Goriška Brda, Slowenien, entworfen vom slowenischen Büro Lendarchitektur. Das Gebäude scheint aus dem Hügel herauszuwachsen, als sei es immer Teil der Weinberge gewesen. Lendarchitektur nutzte das brüchige Flysch-Gestein des Geländes nicht als Hindernis, sondern als prägendes Element. Statt einer klassischen Baugrube setzten die Architekt*innen auf ein gewölbtes Pfahlsystem, das die Topografie respektiert und den Eingriff in die Natur minimal hält. Die kleeblattförmige Grundrissfigur folgt dem Verlauf des Geländes und gliedert die Funktionen des Weinkellers in eigenständige Kammern. Durch gezielt gesetzte Öffnungen bleibt die Verbindung zur Landschaft erhalten und macht den Produktionsprozess als Teil des Ortes erfahrbar. Die Jury würdigt das Projekt mit den Worten „Die Planenden haben hier eine wirklich ausserordentliche Kontextqualität erreicht“ und verleiht die Auszeichnung „Best of Best“.

Heritage Reloaded: Neukodierung des Gebauten

Im Umgang mit dem Bestand geht es längst nicht mehr nur um Konservierung, sondern um Transformation und um die Übersetzung von architektonischer Substanz in neue Programme. Die „Neukodierung“ eröffnet die Möglichkeit, belastete oder obsolet gewordene Strukturen neu zu verankern und ihnen eine zeitgemässe Relevanz zu geben. 

Im Rahmen der ICONIC AWARDS 2025 zeigt dies exemplarisch die von MVRDV umgestaltete Pyramide von Tirana in Albanien. Errichtet in den 1980er-Jahren als Denkmal für Diktator Enver Hoxha, stand das monumentale Bauwerk nach dem Ende des Regimes für eine umstrittene Vergangenheit und verfiel zusehends. Statt Abriss entschieden sich die Architekt*innen für Transformation: Die hermetische Betonarchitektur wurde geöffnet, mit breiten Freitreppen und grosszügigen Durchgängen sowie weiteren Zugängen neu erschlossen, die die Betonhülle mit der Stadt verknüpfen und vielfältige Bewegungsströme zulassen. Heute beherbergt die Pyramide Bildungs- und Kulturflächen, die von Start-ups, NGOs und jungen Initiativen genutzt werden. Wo früher ein unnahbares Monument stand, bietet heute eine offene Struktur Raum für wechselnde Programme. Die Pyramide behält zwar ihre ikonische Präsenz, doch ihre Lesart hat sich grundlegend verändert – von der Machtdemonstration hin zu einer nutzbaren, urbanen Infrastruktur, die für den Menschen gemacht ist. Und seine monumentale Gestalt sogar zugunsten eines menschlichen Massstab aufzugeben vermag.

Ziegel im Fokus: Kulturprägender Baustoff, neu gedacht 
Der Ziegel rückt immer wieder ins Zentrum architektonischer Diskurse. Als elementarer Baustoff, der seit Jahrhunderten Kultur- und Stadtlandschaften prägt, wird er nicht mehr bloss als historisches Relikt betrachtet, sondern als Ressource mit Zukunftspotenzial. Seine Qualitäten reichen von der Robustheit bis hin zur Wiederverwendbarkeit und der Fähigkeit, sowohl konstruktiv tragend als auch raumbildend, atmosphärisch und klimatisch wirksam eingesetzt zu werden. Zugleich erfüllt er zentrale Anforderungen zeitgenössischer Low-Tech-Strategien – von der thermischen Speichermasse über die Diffusionsfähigkeit bis hin zu langlebigen, einfachen Bauweisen.

Das als „Best of Best“ prämierte Projekt Kulturraum Flix in Spanien demonstriert unter der Handschrift von Camps Felip Arquitecturia die Relevanz des Materials in aktueller Architekturpraxis. In der katalanischen Gemeinde Flix verwandelte das Büro ein ehemaliges Lagerhaus einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in ein Kulturzentrum – mit dem Ziegel als verbindendem Element zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die historische Fassade bleibt erhalten, während das Material im Inneren neu interpretiert wird: als Bodenbelag, Wandverkleidung und selbsttragendes Element. Ein doppelschaliges Wandsystem integriert die technische Infrastruktur und verbessert die Energiebilanz, ohne die Materiallogik zu unterbrechen. Die Jury der ICONIC AWARDS 2025 hebt hervor, wie es Camps Felip Arquitecturia gelungen sei, „historische Referenzen zu erhalten, den Bau aber zugleich auf eine diverse Nutzung auf der Höhe der Zeit hin auszulegen“. Entscheidend sei die „Verwendung durchweg einfachster Materialien“, die eine dichte Atmosphäre erzeugt und das Zusammenspiel von Alt und Neu zu einer zeitgemässen Einheit verdichtet.

Von der Architektur lernen: Adaptive Innenräume 

Was sich in der Architektur seit Jahren etabliert hat – modulare Planung, reversible Konstruktionen und zirkuläre Materialstrategien – wird zunehmend auch von der Innenarchitektur aufgegriffen. Räume entstehen nicht länger als statische Konfigurationen, sondern als offene Systeme, die Umnutzungen antizipieren und in ihrer Struktur Wandelbarkeit verankern. Damit verschiebt sich der Fokus: Der Innenraum wird zur flexiblen Ressource im urbanen Kontext, strategisch geplant und materialbewusst ausgeführt. Wie sich diese Prinzipien räumlich übersetzen lassen, zeigt der Shiyefengwu Shuncheng Store in Kunming, China, entworfen von Studio D’Arkwave. Auf nur 108 Quadratmetern entwickelten die Planenden eine hochgradig adaptive Raumstruktur. Anstelle individuell gefertigter Möbel entwickelte das Büro ein modulares Stecksystem, das schnelle Montage und Demontage ohne Bohren oder Schneiden erlaubt. Zum Einsatz kommen einfache, regional verfügbare Materialien: Lochziegel aus einem nahegelegenen Werk, verschraubte Gewindestangen mit Muttern und Regalböden aus unbehandeltem Eschenholz. Drei Fixpunkte – eine abstrahierte Yunnan-Karte, eine rotierende Plattform und eine zentrale Kücheninsel – strukturieren den Raum, während die übrigen Module frei verschoben, ergänzt oder entfernt werden können. 

Die Jury verleiht für das ganzheitlich gedachte Raumkonzept die Auszeichnung „Best of Best“ und würdigt die Arbeit der Innenarchitekt:innen als „fantastisches Beispiel dafür, wie sich hoch individualisierte, flexibel variierbare und später reversible Retail-Interiors mit elementaren Materialien gestalten lassen“. Der Store wie auch Flotex Next verdeutlichen, dass zirkuläre Materialstrategien heute integraler Bestandteil einer Innenarchitektur sind, die Wandelbarkeit und Ressourcenschonung gleichermassen in den Mittelpunkt stellt.

Hier können Sie alle Trendreports nachlesen und die Gewinner-Projekte entdecken.

veröffentlicht am 30.10.2025

Zukunftsthemen der Gestaltung

Der German Design Council – Rat für Formgebung hat am 07. Oktober 2025 die Preisträger:innen der ICONIC AWARDS 2025 in der BMW Welt München ausgezeichnet. Mit seinem disziplinübergreifenden Ansatz ehrt das Format Spitzenleistungen in Architektur, Innenarchitektur und Produktinnovation. Eine hohe internationale Beteiligung mit 560 Einreichungen aus 48 Ländern bestätigt die globale Rolle der ICONIC AWARDS als Seismograf für aktuelle Entwicklungen in Architektur und Design. 33 Projekte erhielten in diesem Jahr die höchste Auszeichnung „Best of Best“. 

von Theresa Mörtl (Redaktion)

Die prämierten Lösungen greifen den aktuellen Diskurs in der Bau- und Designbranche auf und spiegeln eindrucksvoll wider, wie die Branche heute auf zentrale Zukunftsthemen reagiert: Architektur, die sich bewusst am konkreten Ort orientiert und lokale Identität stärkt; ein sensibler Umgang mit dem Bestand, der Geschichte weiterschreibt; die Renaissance des Ziegels als identitätsstiftender Werkstoff sowie Innenarchitektur, die urbane Räume für die Zukunft resilient macht. Ergänzt werden diese Strategien durch Produktlösungen, die Antworten auf Ressourcenknappheit geben und den Prinzipien der Zirkularität folgen. Internationale Stimmen aus Slowenien, den Niederlanden, China, Spanien und Deutschland u.v.m. tragen dazu bei, die Vielfalt der Ansätze sichtbar zu machen und den globalen Diskurs weiterzuführen. Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council, erklärt: „Mit den ICONIC AWARDS schaffen wir einen Resonanzraum für die Branche. Hier wird sichtbar, wie Gestalter*innen über Disziplingrenzen hinweg voneinander lernen können. Genau darin liegt die Stärke dieses Formats: Es eröffnet neue Perspektiven, verbindet Wissen und zeigt, wie gemeinsames Denken Innovation vorantreibt.“

Contextual Architecture – Architektur im Dialog mit dem Ort 

„Contextual Architecture“ steht für eine Architektur, die nicht über eine uniforme Formensprache definiert ist, sondern den Ort zum Ausgangspunkt macht – seine Landschaft, seine Geschichte, seine Bautraditionen. Besonders eindrücklich zeigt dies der Weinkeller Trifolium in Goriška Brda, Slowenien, entworfen vom slowenischen Büro Lendarchitektur. Das Gebäude scheint aus dem Hügel herauszuwachsen, als sei es immer Teil der Weinberge gewesen. Lendarchitektur nutzte das brüchige Flysch-Gestein des Geländes nicht als Hindernis, sondern als prägendes Element. Statt einer klassischen Baugrube setzten die Architekt*innen auf ein gewölbtes Pfahlsystem, das die Topografie respektiert und den Eingriff in die Natur minimal hält. Die kleeblattförmige Grundrissfigur folgt dem Verlauf des Geländes und gliedert die Funktionen des Weinkellers in eigenständige Kammern. Durch gezielt gesetzte Öffnungen bleibt die Verbindung zur Landschaft erhalten und macht den Produktionsprozess als Teil des Ortes erfahrbar. Die Jury würdigt das Projekt mit den Worten „Die Planenden haben hier eine wirklich ausserordentliche Kontextqualität erreicht“ und verleiht die Auszeichnung „Best of Best“.

Heritage Reloaded: Neukodierung des Gebauten

Im Umgang mit dem Bestand geht es längst nicht mehr nur um Konservierung, sondern um Transformation und um die Übersetzung von architektonischer Substanz in neue Programme. Die „Neukodierung“ eröffnet die Möglichkeit, belastete oder obsolet gewordene Strukturen neu zu verankern und ihnen eine zeitgemässe Relevanz zu geben. 

Im Rahmen der ICONIC AWARDS 2025 zeigt dies exemplarisch die von MVRDV umgestaltete Pyramide von Tirana in Albanien. Errichtet in den 1980er-Jahren als Denkmal für Diktator Enver Hoxha, stand das monumentale Bauwerk nach dem Ende des Regimes für eine umstrittene Vergangenheit und verfiel zusehends. Statt Abriss entschieden sich die Architekt*innen für Transformation: Die hermetische Betonarchitektur wurde geöffnet, mit breiten Freitreppen und grosszügigen Durchgängen sowie weiteren Zugängen neu erschlossen, die die Betonhülle mit der Stadt verknüpfen und vielfältige Bewegungsströme zulassen. Heute beherbergt die Pyramide Bildungs- und Kulturflächen, die von Start-ups, NGOs und jungen Initiativen genutzt werden. Wo früher ein unnahbares Monument stand, bietet heute eine offene Struktur Raum für wechselnde Programme. Die Pyramide behält zwar ihre ikonische Präsenz, doch ihre Lesart hat sich grundlegend verändert – von der Machtdemonstration hin zu einer nutzbaren, urbanen Infrastruktur, die für den Menschen gemacht ist. Und seine monumentale Gestalt sogar zugunsten eines menschlichen Massstab aufzugeben vermag.

Ziegel im Fokus: Kulturprägender Baustoff, neu gedacht 
Der Ziegel rückt immer wieder ins Zentrum architektonischer Diskurse. Als elementarer Baustoff, der seit Jahrhunderten Kultur- und Stadtlandschaften prägt, wird er nicht mehr bloss als historisches Relikt betrachtet, sondern als Ressource mit Zukunftspotenzial. Seine Qualitäten reichen von der Robustheit bis hin zur Wiederverwendbarkeit und der Fähigkeit, sowohl konstruktiv tragend als auch raumbildend, atmosphärisch und klimatisch wirksam eingesetzt zu werden. Zugleich erfüllt er zentrale Anforderungen zeitgenössischer Low-Tech-Strategien – von der thermischen Speichermasse über die Diffusionsfähigkeit bis hin zu langlebigen, einfachen Bauweisen.

Das als „Best of Best“ prämierte Projekt Kulturraum Flix in Spanien demonstriert unter der Handschrift von Camps Felip Arquitecturia die Relevanz des Materials in aktueller Architekturpraxis. In der katalanischen Gemeinde Flix verwandelte das Büro ein ehemaliges Lagerhaus einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in ein Kulturzentrum – mit dem Ziegel als verbindendem Element zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die historische Fassade bleibt erhalten, während das Material im Inneren neu interpretiert wird: als Bodenbelag, Wandverkleidung und selbsttragendes Element. Ein doppelschaliges Wandsystem integriert die technische Infrastruktur und verbessert die Energiebilanz, ohne die Materiallogik zu unterbrechen. Die Jury der ICONIC AWARDS 2025 hebt hervor, wie es Camps Felip Arquitecturia gelungen sei, „historische Referenzen zu erhalten, den Bau aber zugleich auf eine diverse Nutzung auf der Höhe der Zeit hin auszulegen“. Entscheidend sei die „Verwendung durchweg einfachster Materialien“, die eine dichte Atmosphäre erzeugt und das Zusammenspiel von Alt und Neu zu einer zeitgemässen Einheit verdichtet.

Von der Architektur lernen: Adaptive Innenräume 

Was sich in der Architektur seit Jahren etabliert hat – modulare Planung, reversible Konstruktionen und zirkuläre Materialstrategien – wird zunehmend auch von der Innenarchitektur aufgegriffen. Räume entstehen nicht länger als statische Konfigurationen, sondern als offene Systeme, die Umnutzungen antizipieren und in ihrer Struktur Wandelbarkeit verankern. Damit verschiebt sich der Fokus: Der Innenraum wird zur flexiblen Ressource im urbanen Kontext, strategisch geplant und materialbewusst ausgeführt. Wie sich diese Prinzipien räumlich übersetzen lassen, zeigt der Shiyefengwu Shuncheng Store in Kunming, China, entworfen von Studio D’Arkwave. Auf nur 108 Quadratmetern entwickelten die Planenden eine hochgradig adaptive Raumstruktur. Anstelle individuell gefertigter Möbel entwickelte das Büro ein modulares Stecksystem, das schnelle Montage und Demontage ohne Bohren oder Schneiden erlaubt. Zum Einsatz kommen einfache, regional verfügbare Materialien: Lochziegel aus einem nahegelegenen Werk, verschraubte Gewindestangen mit Muttern und Regalböden aus unbehandeltem Eschenholz. Drei Fixpunkte – eine abstrahierte Yunnan-Karte, eine rotierende Plattform und eine zentrale Kücheninsel – strukturieren den Raum, während die übrigen Module frei verschoben, ergänzt oder entfernt werden können. 

Die Jury verleiht für das ganzheitlich gedachte Raumkonzept die Auszeichnung „Best of Best“ und würdigt die Arbeit der Innenarchitekt:innen als „fantastisches Beispiel dafür, wie sich hoch individualisierte, flexibel variierbare und später reversible Retail-Interiors mit elementaren Materialien gestalten lassen“. Der Store wie auch Flotex Next verdeutlichen, dass zirkuläre Materialstrategien heute integraler Bestandteil einer Innenarchitektur sind, die Wandelbarkeit und Ressourcenschonung gleichermassen in den Mittelpunkt stellt.

Hier können Sie alle Trendreports nachlesen und die Gewinner-Projekte entdecken.

veröffentlicht am 30.10.2025